Forschende rümpfen gerne die Nase, wenn Kolleg/innen aktiv netzwerken. Dabei sind doch Kontakte gerade in der Wissenschaft das A und O für eine erfolgreiche Karriere. Am Beispiel deutscher Psycholog/innen konnte nachgewiesen werden, dass nicht allein die wissenschaftliche Leistung und Produktivität den Erfolg einer wissenschaftlichen Karriere beeinflusst, sondern vor allem in der späteren Postdoc-Phase auch Kooperationen und Netzwerke (Lang/Neyer 2004). Netzwerke verhelfen zu Informationen, bieten Anschlussmöglichkeiten für Kooperationen und damit für Sichtbarkeit und wissenschaftliche Anerkennung. Kontaktnetze sollte man um hochreputierte Personen im In- und Ausland spannen. Denn in den Augen der Berufungskommissionen verheissen gut vernetzte Forschende zur Internationalisierungsstrategie beizutragen. Schliesslich kann man ihnen zutrauen, sichtbare Forschungskooperationen aufzubauen oder renommierte Gastwissenschaftler/innen einzuladen.
Zahlreiche Förderinstrumente unterstützen bei der Netzwerkbildung:
- Kongresskostenbeiträge der HSG: Assistenzprofessor/innen mit einer Anstellung ausserhalb der Profilbereiche können bis 2500 CHF Reisespesen beantragen.
- Postdoc.Mobility: Der SNF finanziert 12-36-monatige Forschungsaufenthalte.
Literaturangaben:
Frieder R. Lang, Franz J. Neyer (2004): Kooperationsnetzwerke und Karrieren an deutschen Hochschulen - Der Weg zur Professur am Beispiel des Faches Psychologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 56, 520-538.